Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Hohlkreuz?
- Ursachen für das Hohlkreuz
- Wie wird das Hohlkreuz behandelt?
- Welche Schmerzen können auftreten?
- Hohlkreuz und Bandscheibenvorfall
- Wie wird das Hohlkreuz therapiert?
- Früherkennung und verbesserte Körperhaltung
- Training für einen besseren Rücken
- Richtiges Sitzen und Stehen
- Hohlkreuz und Rückenschule
Das Hohlkreuz ist eine Fehlhaltung im Bereich der Lendenwirbelsäule, die übermäßig stark gekrümmt ist. Die Wirbelsäule, die normalerweise eine geschwungene S-Form zeichnet, ist dabei im Bauchbereich verlagert und der Brustkorb verlagert sich hinter die Körperachse. Das Hohlkreuz – auch Hyperlordose genannt – entsteht meistens durch permanente Fehlhaltungen und ist nur in den seltensten Fällen angeboren. Unser 11880.com-Physiotherapeut-Ratgeber nennt Ursachen und Therapiemöglichkeiten für das Hohlkreuz.
Was ist ein Hohlkreuz?
Das Hohlkreuz ist eine Fehlbildung, die durch eine ebenso fehlerhafte Haltung hervorgerufen wird. Hiermit ist insbesondere die übermäßige Krümmung der Lendenwirbelsäule (LWS) nach vorne gemeint. Um nicht nach vorne zu kippen, verlagern Betroffene ihren Brustkorb hinter die Körperachse, was dazu führt, dass der Bauch und das Becken sichtbar nach vorne gewölbt werden.
Ursachen für das Hohlkreuz
Ein Hohlkreuz entsteht meist durch muskuläres Ungleichgewicht, falsche Körperhaltung, Übergewicht, Bewegungsmangel, aber auch Krankheiten wie Wirbelgleiten können Ursache für das Hohlkreuz sein. Damit sind auch schon viele der typischen Ursachen für das Hohlkreuz genannt. Das Hohlkreuz ist nämlich in den meisten Fällen ein „erworbenes“ Hohlkreuz, das vor allem durch unergonomisches Sitzen und mangelnde Bewegung auftritt. Die Hintergründe sind die dabei erschlaffenden Bauchmuskeln, die das Kreuz in der natürlichen Position halten. Ist diese korrektive Kraft nicht mehr vorhanden – natürlich auch wieder bedingt durch den Bewegungsmangel – kann sich die Fehlbildung einstellen. Es verkürzt sich der Hüftbeuger, was bei gleichzeitig schwacher Muskulatur ebenfalls das Hohlkreuz begünstigen kann.
Weitere mögliche Ursachen für Hohlkreuz:
- schweres Tragen
- unprofessionelles Muskeltraining
- Übergewicht (vor allem im Bauchbereich)
- viel Laufen und Stehen
- hohe Absätze
- Stress
- Blockade des Halswirbels
- idiopathischer Zehenspitzengang
- Wirbelgleiten
Wie wird das Hohlkreuz behandelt?
Ein Physiotherapeut weiß um die Ursachen für ein Hohlkreuz, die oft in einer falschen Körperhaltung, falschem Sitzen oder sehr langem und falschem Stehen, begründet sind. Entsprechend kann der Physiotherapeut Gegenmaßnahmen in Form von körperlichen Bewegungsabläufen ergreifen und etwa durch einen ergonomischen Arbeitsplatz den Weg zur Besserung bereiten.
Welche Schmerzen können auftreten?
Zu Beginn erzeugt das Hohlkreuz kaum Beschwerden, außer einigen vorübergehenden Verspannungen. Im weiteren Verlauf zeigen sich jedoch immer stärker werdende Rücken- und Kreuzschmerzen, die vor allem im unteren Rücken aufkommen und von einer steigenden Bewegungseinschränkung begleitet werden. Die Schmerzen breiten sich mit der Zeit in die umliegenden Körperregionen aus, teilweise begleitet von Lähmungserscheinungen. Gleichzeitig hat das Hohlkreuz durch die typische Fehlstellung auch einen erheblichen Einfluss auf die Bandscheiben, die aufgrund der Fehlstellung stärker abgenutzt werden. Personen mit Hohlrücken haben deshalb ein erhöhtes Risiko später einen Bandscheibenvorfall zu erleiden. Starke Schmerzen oder Taubheitsgefühle in den Beinen können dagegen auf eine Verengung des Spinalkanals innerhalb der Wirbelsäule hinweisen, die aufgrund des Hohlkreuzes begünstigt wurde und meist nur operativ behandelt werden kann.
Hohlkreuz und Bandscheibenvorfall
Durch das Hohlkreuz steigt also das Risiko auf einen Bandscheibenvorfall erheblich. Da die Bandscheiben in den verformtem Regionen der Wirbelsäule ganz erheblich und unnatürlich stark in Anspruch genommen werden, steigt auch das Risiko für eine Beschädigung. Der Bandscheibenvorfall ist bei einem Hohlkreuz meistens nur eine Frage der Zeit und bewirkt zusätzliche ausstrahlende Schmerzen in den Extremitäten. Auch Muskelverspannungen, Gefühlsstörungen und sogar Lähmungserscheinungen können hierbei auftreten.
Wie wird das Hohlkreuz therapiert?
Bei der Therapie des Hohlkreuzes gilt es zunächst einmal, die Diagnose zu stellen und die Schwere der Erkrankung einzustufen. Diese erste Diagnose kann ein Orthopäde oder Physiotherapeut vornehmen. Ergreifen Sie auf keinen Fall auf eigene Faust Maßnahmen gegen Ihr Hohlkreuz, denn jede Ausprägung der Krankheit erfordert individuelle Gegenmaßnahmen. Bei falscher Behandlung können die Beschwerden nämlich schlimmer werden.
Früherkennung und verbesserte Körperhaltung
Wichtig für Sie als Hohlkreuz-Patient ist aber, dass Sie so früh wie möglich einen Arzt aufsuchen, damit entsprechende Gegenmaßnahmen unter professioneller Anleitung sofort eingeleitet werden können. Schon verbesserte Körperhaltungen können hier erste Erfolge erzielen, zum Beispiel durch das Einrichten eines ergonomischen Arbeitsplatzes. Richtiges Sitzen hält den Rücken in einer geraden und natürlichen Position und kann schon für einen ersten Teilerfolg im Kampf gegen das Hohlkreuz sorgen.
Training für einen besseren Rücken
Doch nicht nur die korrekte Körperhaltung, auch das richtige Training kann vorbeugend gegen ein Hohlkreuz helfen. Bei einem Hohlkreuz ist die Muskulatur in Bauch, Gesäß und an der Oberschenkelrückseite zu schwach, um gegen die verspannten Gegenspieler (Hüftbeuger und Rückenstrecker) anzukommen. Folglich hilft es, wenn es gar nicht erst dazu kommt und die Muskeln regelmäßig trainiert werden. Planks bzw. Unterarmstütz sowie Beckenheben sind geeignete Übungen, die sich auch leicht in den Alltag integrieren lassen. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht einfach nur eine Matte auf den Boden platzieren und mit der Übung loslegen: Schauen Sie sich vorab die genauen Bewegungsabläufe an (z. B. in einem Video), da sie ihren Körper sonst womöglich falsch belasten. Eine falsche Trainingsweise kann nämlich genauso schädigend sein wie gar kein Training.
Wer lieber ins Fitnessstudio geht, kann seine Muskeln auch mit Kreuzheben, Kabelzug und Brustpresse stärken. Für die Beine bzw. die Oberschenkelrückseite ist vor allem korrektes Dehnen und Strecken wichtig. Am besten ist natürlich ein abwechslungsreiches Programm, welches sie gemeinsam mit einem Trainer gestalten, der Ihnen genau erklärt, wie Sie sich bewegen müssen.
Richtiges Sitzen und Stehen
So wie Sitzen und Stehen die Ursachen für das Hohlkreuz sein können, so können Sie – wenn Sie beides richtiger machen – auch dem Hohlkreuz entgegenwirken. Dynamisches Sitzen und Stehen hilft hier schon weiter, also immer wieder die Haltung ändern, um Muskulatur und Bandscheiben behutsam und natürlich abwechselnd zu be- und entlasten. Neben diesen Methoden, die Sie persönlich anwenden können, um Ihr Hohlkreuz zu kurieren, wird Ihr Physiotherapeut Ihnen vielleicht auch zur Rückenschule raten.
Hohlkreuz und Rückenschule
Denn natürlich ist es mit ein paar individuellen Übungen zu Hause bei einem langjährig ausgebildeten Hohlkreuz nicht zu 100 % getan. In der Rückenschule werden Ihnen Übungen und Verhaltensweisen vermittelt, wie Sie Ihren Körper richtig in Position bringen, wie Sie Bauch- und Rückenmuskulatur stärken, damit diese ihre stabilisierenden Aufgaben besser wahrnehmen können. So lernen Sie Schmerzbewältigung, rückenschonendes Verhalten und auch Stressbewältigung. Dass "Hohlkreuz Wegtrainieren" geschieht nicht von heute auf morgen und muss gerade am Anfang behutsam geschehen, doch mit der Zeit führt das regelmäßige Trainieren dabei, dem Hohlkreuz effektiv entgegenzuwirken.
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